Wer einmal in Frankreich war, weiß die Leute, das wunderschöne gastfreundliche Land und die hervorragende besondere Esskultur zu schätzen.
Meine liebe Frau und ich fahren seit Jahren mit Vorliebe im Frühjahr/Sommer nach Frankreich in die Normandie. Wir wählen immer Ferienhäuser abseits von den Zentren, gerne im Nirgendwo in der freien weiten Natur. So können wir das Wesentliche, die Ruhe der Natur besser genießen.
In gemeinsamen Gesprächen, oft in Englisch oder mit der Übersetzungs-App philosophiere ich gerne mit unseren Gastgebern über die französische Küche. Und mit etwas Glück dürfen wir mit unseren Gastgebern einen gemeinsamen Abend verbringen, dazu darf ein guter Tropfen Rotwein und Baguette nicht fehlen. Das sind unvergessliche Abende die sich mit Erinnerungen im Herz einen Platz suchen.
Kaum in der Normandie angekommen, gehen wir unserer Lieblingsbeschäftigung, dem Einkaufen von tollen Lebensmitteln nach.
Diesmal habe ich mich für Jakobsmuscheln mit Rogen und kleinem Octopus entschieden. Hier mein Rezept wie ich beides zubereitet habe.
Zutaten für 2 Personen:
Fisch:
10 Stk. Jakobsmuscheln mit Rogen (Corail)
2 Stk. kleine Octopus (Tintenfisch)
1 Prise Pfeffer, hier verwende ich gerne Zitronenpfeffer
2 TL. Butter
2 Zweige Thymian
1 Zweig Rosmarin
1 Stk. Knoblauchzehe
2 Spritzer Limetten oder Zitronensaft
Als aller Erstes benötige ich sehr gute und frische Zutaten. Auf dem Foto sind auch Filets für den nachfolgenden Urlaubstag abgebildet.
Als Erstes bereite ich die kleinen Oktopus vor. Sollten sie wie diese frisch (nicht erforderlich bei TK-Ware) sein, müssen sie zuvor mechanisch mit dem Nudelholz oder in meinem Fall mit dem Boden von einer kleinen Bratpfanne bearbeitet werden. Früher war es üblich, dass die Fischer direkt nach der Anlandung vom Octopus diesen an Steinmauern mehrfach schlugen, um diese somit geschmeidig für den Verzehr vorzubereiten. Durch diese sehr raue Art werden die harten Muskelfasern weich. Sonst würde dieser wie Kaugummi schmecken. Anschließend setze ich einen Topf mit Wasser auf und füge Gewürze wie Lorbeer, Pfefferkörner, angedrückte Knoblauchzehe, Thymianzweige ggf. noch einen Spritzer Zitronensaft hinzu. Salz verwende ich keins mehr, da der Octopus genug Salz enthält. Dies durfte ich von einem lieben Griechen, namens Niko Galanos im Jahr 2024 erlernen. Denn bislang hatte ich mich an diese Meeresfrucht nicht herangetraut.
Es werden nur kurz die Tentakeln des Octopus in das kochende Wasser gehalten.
Dann wird der Octopus komplett ins heiße siedende Wasser gegeben. Nun kocht dieser ca. 1 Stunde. Mit einem Zahnstocher überprüfe ich nach ca. einer halben Stunde die Weichheit des Octopus. Wenn sich der Zahnstocher einfach von selbst wieder aus dem Fleisch löst, ist der Octopus fertig und butterweich.
Zwischenzeitlich, ca. 10 Minuten vor Ende der Garzeit vom Octopus, werden die Jakobsmuscheln in einer Pfanne mit leicht gesalzener Butter, je einem Zweig Thymian und Rosmarin gar gezogen. Vorher würze ich sie mit leicht mit Zitronenpfeffer (oder auch gerne mit einer Karibik Gewürzmischung). Nach ca. 2 Minuten werden die Jakobsmuscheln vorsichtig gewendet und mit einem Löffel übergieße ich permanent die Butter über die Jakobsmuscheln. Auch auf dieser Seite nur kurz angaren. Sie sollten innen noch glasig sein, so bleiben sie butterzart.
Wenn beides seinen perfekten Garpunkt erreicht hat, serviere ich das ganze mit viel Liebe zum Detail. Denn das Auge ist ja mit.
Mit Leidenschaft zum Detail und viel Freude am edlen Produkt, serviere ich meinem Schatz diese Köstlichkeit.
Und eines darf man in Frankreich nie vergessen: einen guten roten Tropfen Wein, der das Gericht im Ganzen abrundet.
Nochmals einen besonderen Dank an Niko Galanos, ohne seine freundliche Bereitschaft mir die Zubereitungsart im Jahr 2024 zu zeigen, würde ich mich immer noch nicht daran trauen.